Bambus, Lehm und viele helfende Hände
Wir bauen Schulen in Guatemala weil Kinder in der Grundschule lesen und schreiben lernen sollen. Keinesfalls selbstverständlich in Guatemala. Etwa jeder zweite Guatemalteke kann weder lesen noch schreiben. Analphabeten haben schlechtere Jobchancen, Analphabeten können nicht in dem Maße für ihre Rechte eintreten. OYAK bietet Hilfe zur Selbsthilfe, um mit dem Bau von Grundschulen diese Schieflage zu beheben. Bis heute hat OYAK in der Region Sololá, im Hochland Guatemalas mehr als 25 Schulbauprojekte angestoßen. Gemeinsam mit dem guatemaltekischen Architekten Luis Palacios, dessen Sohn Estuardo Palacios, guatemaltekischen Bauarbeitern und den eigens für den jeweiligen Schulbau gegründeten „Dorf-Komitees“ realisiert der Verein jährlich ein Schulbauprojekt im Hochland Guatemalas. Hier geht es zum aktuellen Schulbaublog.
Das OYAK-Schulbau-Konzept
Initiative Am Anfang ist das Dorf. Dorfbewohner stellen einen Antrag an OYAK zur Unterstützung beim Schulbau.
Auswahl Gemeinsam mit unserem Architekten Luis Palacios prüft OYAK die Anträge: Wie groß ist der jeweilige Bedarf, wie viele Schüler leben im Einzugsbereich, wie ist die derzeitige Lernumgebung, wie hoch ist die Bereitschaft der Dorfbewohner einzuschätzen, ein Komitee zu gründen und den Schulbau zu unterstützen.
Schulbau Zunächst weist das Schulbaukomitee ein Grundstück aus, OYAK hilft kommunale Fördergelder zu beantragen. Gemeinsam wird die neue Grund- oder weiterführende Schule oder die Erweiterung geplant. Zwischen Juli und Dezember entsteht dann das neue Gebäude, das oft auch für Veranstaltungen der Dorfgemeinschaft genutzt wird: Ein Ort der Gemeinschaft, des Austauschs und der Teilhabe.
Zusammenarbeit Uns ist wichtig, dass sowohl Dorfgemeinschaft als auch Lokalregierung an den Projekten finanziell, mit Materialien und Arbeitskraft mitwirken. Im Ende müssen die Menschen sich mit der neuen Schule identifizieren, sich verantwortlich fühlen und sind idealerweise stolz, auf das, was sie geschaffen haben: Die Bildungschancen ihrer Kinder verbessert zu haben. Wir erwarten, dass in jedem Schulkomitee mindestens eine Frau ist.
Nachhaltigkeit
Vor einigen Jahren haben wir begonnen vom resourcen- und emissionsintensiven Bau mit Beton auf Bau mit Lehm und Bambus umzustellen, Materialien, die lokal vorhanden sind. Wir wollen somit einerseits den ökologischen Fußabdruck der Projekte verkleinern und auch Denkanstöße geben für die Menschen in Deutschland und Guatemala: Fakt ist, dass wir mit unseren Resourcen haushalten müssen.
Neben den ökologischen Vorteilen sind Raumklima und Akustik in den neuen Gebäuden positive Nebenwirkungen. Am Anfang bedeutete das Überzeugungsarbeit, da für die Menschen im Hochland Guatemalas Beton Fortschritt und Lehm Rückschritt und Armut bedeutet, nicht zuletzt, weil ärmere Familien oft in einfachen Lehmhäusern leben und aufgrund der einfachen Bauweise bei Erdbeben oder Stürmen hohen Risiken ausgesetzt sind. Die Schulen, die wir bauen, sind statisch geprüft und erdbebensicher. Die Bauarbeiter, mit denen wir zusammen arbeiten, wurden in der neuen Bauweise geschult und können ihr Wissen weitergeben.